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Sie lieben die Schönheiten und die Vielfalt der Natur und verbringen gerne Ihre Freizeit unter dem endlosen, blauen Himmel? Sie verreisen leidenschaftlich gerne und lernen dabei am liebsten Land und Leute und deren Kultur hautnah kennen? Sie können all das auf einmal haben: Mit einem Urlaub in Argentinien! Das Land am südlichen Zipfel Südamerikas ist nicht unbedingt das typische Reiseziel für sonnenhungrige Strandtouristen, ist aber durchaus eine Reise wert, denn der größte spanischsprachige Staat Südamerikas hat in puncto einmaligen Naturschauspielen und interessanter Kultur viel zu bieten. Kommen Sie mit ins „Land des Silbers“ – denn das bedeutet Argentina übersetzt – und lassen Sie sich von der atemberaubenden Wildnis der Republik verzaubern!
Wer altehrwürdige Tempelruinen oder andere prestigeträchtige, historische Stätten besuchen möchte, ist hier nicht unbedingt an der ersten Adresse. Nichtsdestotrotz ist der südamerikanische Staat sehens- und vor allem erlebenswert. Gerade Besucher, die das Land ganz natürlich und nah kennen lernen wollen, werden sicherlich auf Ihre Kosten kommen. Mit zahlreichen UNESCO Weltnaturerbeschätzen, lockt das Land seine Besucher in die noch so entlegensten Winkel und zeigt sich dort in seiner natürlichsten und schönsten Pracht.
Lassen Sie sich beispielsweise bei einem Besuch der Cueva de las Manos – der Höhle der Hände – von den jahrtausendealten Felsmalereien beeindrucken, oder erleben Sie das atemberaubende Farbenspiel der siebenfarbigen Berge während eines Sonnenauf- bzw. Sonnenunterganges in der Quebrada de Humahuaca. Eine 150km lange Schlucht, die vorwiegend von Indios bewohnt wird und durch ihre karge Vegetation und die unterschiedlichsten Gesteinsschichten besticht.
Das größte zusammenhängende Gletschergebiet außerhalb der Antarktis können Sie im Nationalpark Los Glaciares bestaunen. Der Talampaya Nationalpark wird Sie sicherlich durch seine einsamen Wüstenlandschaften, kuriosen Felsformationen und faszinierenden Schluchtensysteme nachhaltig beeindrucken. Ischigualasto ist ein Naturreservat, das dem Nationalpark Talampaya recht ähnlich ist, jedoch zusätzlich etwas Spannendes zu bieten hat: Hier befindet sich die bedeutendste paläontologische Fundstätte der Welt.
Wer es lieber feuchter mag, der ist im Norden des Landes, im Sumpfgebiet Esteros del Iberá, genau richtig. Auf einer Bootstour kann man das größte Sumpfgebiet des Landes erkunden und dabei einmalige Entdeckungen machen, denn das naturbelassene Feuchtgebiet beherbergt eine artenreiche Flora und Fauna.
Ein besonderer Höhepunkt eines Urlaubs im Land des Silbers, ist die Besichtigung der Iguazu Wasserfälle im gleichnamigen Nationalpark an der Grenze zu Brasilien. Sie gehören zu den modernen sieben Weltwundern und dehnen sich auf einer atemberaubenden Gesamtlänge von 3km aus und können per Boot oder Hubschrauber bestaunt werden.
Tierfreunde werden die Halbinsel Valdés lieben. Sie ist Heimat freilebender Seelöwen und Seeelefanten. Auch Magellan Pinguine und sogar Wale, die von Juni bis Dezember in den Gewässern ihre Jungen zur Welt bringen, lassen sich dort beobachten.
Wer einmal die südlichste Stadt der Welt besuchen möchte, der fährt am besten nach Feuerland und besucht die Stadt Ushuaia und gleich anschließend den dortigen Nationalpark Tierra del Fuego.
Ein gutes Kontrastprogramm zu den zahlreichen Natursehenswürdigkeiten bietet die argentinische Hauptstadt Buenos Aires, die als das kulturelle Zentrum des Landes gilt. Zahlreiche Museen und Theatersäle laden zum Verweilen und Staunen ein. Im Stadtviertel La Boca – dem Geburtsort des Tangos – können Sie die Hüften schwingen und sich von der Musik in fremde Welten entführen lassen.
Vom subtropischen Waldgebiet des Gran Chaco über die zerklüfteten und von eis- und schneebedeckten Gipfel der Anden, bis hin zur kargen Grassteppe. Mit vier unterschiedlichen Vegetationszonen hat die argentinische Landschaft für Besucher und Einheimische viel zu bieten.
Im Norden breitet sich das teilweise sumpfige Gebiet des Gran Chaco aus, das auch als „grüne Hölle“ bezeichnet wird. Im Westen des Landes liegen die beeindruckenden Anden, die sich von Norden nach Süden entlang des gesamten südamerikanischen Kontinentes erstrecken. Sie sind teilweise vulkanisch geprägt und können mit der höchsten Erhebung außerhalb des Himalayas aufwarten – dem Vulkan Aconcagua. Die bewaldeten Hänge des Gebirges und die zahlreichen Gebirgsseen sind zu jeder Jahreszeit Anziehungspunkt für Touristen, Wintersportler und Bergsteiger.
Die Patagonische Hochebene im Süden der Republik besticht durch karges, kaltes Klima, während sich um die Hauptstadt die berühmte Pampasebene erstreckt, die nahe der Stadt sehr fruchtbar und ertragsreich ist. Das hochwachsende, dicke Pampasgras ist typisch für diese baumlose Gegend. Früher war die Ebene Lebensraum der bekannten Gauchos – die Cowboys Südamerikas – heute dient die Landschaft hauptsächlich der Aufzucht der berühmten argentinischen Rinder. Auch Ackerbau wird besonders rund um die Hauptstadt betrieben. Getreide, besonders Weizen und Mais, aber auch Luzerne und Flachs werden angebaut.
Das Land ist nicht dicht besiedelt. Die meisten Argentinier leben in der Hauptstadt oder in einer der Städte nahe dem Paraguay-Paraná-Uruguay-Flusssystem. Dem zweitgrößten Becken des Landes und einem der wichtigsten Siedlungsgebiete für Unternehmen.
Karge Dornensteppen versus fruchtbare Pampa, tropischer Regenwald gegen die kalte, unwirtliche Gegend auf Feuerland, die riesigen Anden im Gegensatz zu den tieferliegenden und weiten Ebenen: Die argentinische Republik ist ein Land voller landschaftlicher Extreme.
So weit entfernt und doch so ähnlich: Kulturell unterscheiden sich die Argentinier nicht erheblich von den Europäern. Das liegt daran, dass das Land im 16. Jahrhundert eine wahre Einwandererflut von spanischen Siedlern aus den Nachbarstaaten und Europa erlebte. Auch viele Italiener machten sich auf in das südamerikanische Land, um dort ihr Glück zu suchen. Heute stammt ein Großteil der Einheimischen von italienischen Einwanderern ab. Der europäische Einfluss reicht bis in die Gebiete der Kunst, Literatur und Musik des Landes.
Waren die Einheimischen vor 12000 Jahren noch überwiegend Jäger und Fischer, hat sich dieser Zustand bis heute wesentlich geändert. Fast 91% der Argentinier leben in den Städten. Kaum einen verschlägt es auf das Land. Allein in Buenos Aires leben 30% der Einheimischen. In Argentinien gibt es eine breite Mittelschicht, die Menschen sind weltoffen und weltpolitisch interessiert. Damit steht die südamerikanische Republik in einem starken Gegensatz zu seinen Nachbarstaaten.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Land einen furchtbaren Krieg, der den größten Teil der in der Pampa heimischen Indianer ausrottete. Der Anteil an indianischen Ureinwohnern an der Gesamtbevölkerung beträgt heute kaum 3%. Die Zeit des Perónismus und die blutige Niederschlagung der Guerillakämpfer durch das Militär in den 1970er Jahren prägen das Land und seine Bewohner bis heute stark.
Die südamerikanische Republik und seine Bewohner sind trotz aller europäischen Einflüsse dennoch einzigartig und interessant. Am besten Sie überzeugen sich davon einmal selbst und planen Ihren nächsten Urlaub im Land der Gauchos.